Dr. med. Scheffer & Biberger GbR

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C-Reaktives Protein (CRP) - Dr. Scheffer & Biberger München

 

CRP ist ein wichtiger Entzündungsmarker. Seine Bestimmung empfiehlt sich bei Infektionskrankheiten, Rheuma und anderen entzündlichen Erkankungen, postoperativ, aber auch zur Einschätzung des Herz-Kreislauf-Risikos...

 

CRP ist ein sogenanntes Akute-Phase-Protein. Ein Konzentrationsanstieg weist in aller Regel auf ein entzündliches Geschehen hin, beispielsweise im Rahmen einer Infektionskrankheit. CRP wird unter dem Einfluß proinflammatorischer Zytokine (insbesondere Interleukin 6) in der Leber gebildet, an das Blut abgegeben und an den Ort der Entzündung transportiert. Die CRP-Konzentration steigt im Falle einer Entzündung rasch im Blut an und fällt nach deren Abklingen innerhalb von 2-3 Tagen wieder ab. CRP hat die Aufgabe, geschädigtes Gewebe zu erkennen, schädliche Substanzen zu binden und zu entsorgen.

Bakterielle Infektionen sind dabei ein potenter Stimulus für die CRP-Synthese, während Viren die CRP-Bildung in der Regel weniger stark anregen. CRP dient daher primär der Erkennung von bakteriellen Infektionen, der Beurteilung ihres Verlaufs sowie der Einschätzung von Ausmaß und Intensität entzündlicher Erkrankungen. In der Chirurgie gilt CRP als wichtiger Indikator für posttraumatische oder postoperative infektiöse Komplikationen.

Erhöhte CRP-Werte werden aber nicht nur Im Rahmen einer Infektion, sondern auch bei anderen Entzündungen wie Rheumatischen Erkrankungen, Kollagenosen / Autoimmunerkrankungen sowie bei Krebs gefunden. Der Anstieg korreliert dabei in aller Regel mit der Krankheits- bzw. Entzündungsaktivität, bei malignen Erkrankungen korreliert CRP-Anstieg oft mit der Prognose.

Das sog. hochsensitive CRP (hs-CRP) hat Bedeutung im Rahmen der kardialen Diagnostik erlangt. Es dient als Indikator für das aktuelle Herz-Kreislaufrisiko und zeigt - sofern eine Erhöhung nicht durch eine allgemeine Entzündung bedingt ist - die entzündliche Aktivität in atheromatösen Plaques an. Es gilt daher als Parameter zur Einschätzung des aktuellen Infarktrisikos bzw. zur Identifizierung von Hochrisikopatienten. Die meisten modernen CRP-Meßmethoden erfassen diesen hochsensitiven Bereich.

 

Wann ist der CRP-Wert erhöht?

  • Bakterielle Infektionen (z. B. Appendicitis, Meningitis, Pneumonie, Adnexitis)
  • Aseptische Nekrosen (z. B. Herzinfarkt)
  • Rheumatische Erkrankungen (z. B. rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew, Psoriasis-Arthritis, Osteoarthritis, Reiter Syndrom, Polymyalgia rheumatica)
  • Kollagenosen (Lupus erythematodes, Polymyositis, systemische Sklerose), Systemische Vaskulitis (Panarteriitis nodosa)
  • Amyloidose Typ A (Amyloidablagerungen entstehen aus der proteolytischen Degradation von bestimmten Akute-Phase-Proteinen)
  • Entzündliche Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn, bei Colitis ulcerosa oft nur geringer CRP-Anstieg)
  • Krebs und maligne lymphatische Erkrankungen

 

Wann ist eine CRP-Bestimmung erforderlich?

  • Erkennung und Verlaufskontrolle von akuten Entzündungen (z. B. bei fieberhaften Infektionskrankeiten)
  • Überwachung des Erfolgs einer antientzündlichen / antibiotischen Behandlung
  • Postoperativ / posttraumatisch (insbesondere innerhalb der ersten sechs Tage)
  • Unterscheidung zwischen bakteriellen und viralen Infektionen
  • Differenzialdiagnostik gastrointestinaler, rheumatischer oder respiratorischer Beschwerden (z. B. Abgrenzung des Reizdarmsyndroms von einer organischen Darm-Erkrankung)
  • Einschätzung des Herz-Kreislauf-Risikos und der Prognose von Patienten mit koronarer Herzkrankheit, instabiler Angina pectoris oder abgelaufenem Myocardinfarkt
  • In der Neonatologie bei Verdacht auf Neugeborenensepsis