Dr. med. Scheffer & Biberger GbR

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Schilddrüsen-Erkrankungen - Dr. Scheffer & Biberger München

 

Schilddrüsenerkrankungen zählen nach dem Diabetes mellitus zu den häufigsten endokrinen Störungen überhaupt. Sie können sich in einer Unter- oder einer Überfunktion der Schilddrüsen ausdrücken. In frühen Stadien von Schilddrüsenerkrankungen ist die Organfunktion oft noch nicht beeinträchtigt.

 

Aufgabe der Schilddrüse ist, den Organismus mit den stoffwechselaktiven Hormonen T3 und T4 zu versorgen. Sie beeinflussen zahlreiche physiologische Vorgänge in den Zellen, z. B. Wachstum und Differenzierung sowie die Metabolisierung der Nährstoffe. Sie regulieren den basalen Stoffwechsel, die Wärmeproduktion und steigern die Atmung durch den stimulierenden Effekt auf den Grundumsatz.

Die zentrale Steuerung der Schilddrüsenfunktion erfolgt über das Gehirn. Im Hypothalamus wird TRH (TSH-Releasing-Hormon) gebildet, das die Synthese und Sekretion von TSH (Thyreoidea-Stimulierendes Hormon) im Hypophysenvorderlappen induziert. TSH wird in die Blutbahn abgegeben und stimuliert wiederum die Bildung und Sekretion der Hormone Trijodthyronin und Thyroxin im Schilddrüsengewebe. Zur Synthese der Schilddrüsenhormone benötigt die Schilddrüse täglich ca. 150-200 µg Jod, das mit der Nahrung zugeführt wird. Im Blut liegen die Schilddrüsenhormone zum Teil an TBG (Thyroxin-bindendes Globulin gebunden vor. Biologische wirksam sind nur die freien Schilddrüsenhormone (fT3, fT4). T4 ist das Hauptsekretionsprodukt der Schilddrüse, T3 die biologisch aktivere Form. Im Gewebe kann fT4 bei Bedarf zu fT3 umgewandelt werden.

Die Regulation erfolgt durch einen negativen feedback-Mechanismus: Hohe Konzentrationen an freiem Schilddrüsenhormon hemmen die zentrale TSH-Ausschüttung. Die Hemmung ist exponentiell, das heißt bei Verdoppelung der physiologischen fT4-Konzentration ist kaum noch eine meßbare TSH-Sekretion vorhanden, während eine Halbierung des physiologischen fT4 zu einem etwa 10fachen Anstieg von TSH führt.

Weil TRH auch die Synthese von Prolactin stimuliert, besteht eine Verknüpfung zwischen Schilddrüsen- und Gonadenfunktion. Deshalb kann es bei Schilddrüsen-Erkrankungen z. B. auch zu Störungen des Menstruations-Zyklus kommen.

 

Ursachen von Schilddrüsenfunktionsstörungen

Primär (in der Schilddrüse selbst gelegene) Störungen können beruhen auf

  • Struma (auch mit euthyreoter Stoffwechsellage)
  • immunogener Hyperthyreose (Mb. Basedow)
  • Autonomes Adenom
  • primäre Hypothyreose
  • Autoimmunthyreoiditis (Hashimoto)

Sekundär (die Störungen beruhen auf extrathyreoidalen Erkrankungen) z. B.

  • Fehlfunktion der Hypophyse
  • Mitreaktion der Schilddrüse bei schweren Allgemeinerkrankungen (diese führen zu einer verminderten peripheren Konversion von T4 zu T3, vermutlich um den Stoffwechsel in Streßsituationen zu reduzieren
  • adaptive physiologische Veränderungen der Schilddrüsenfunktion in bestimmten Lebensphasen (Kindheit, Pubertät, Alter, Gravidität)

Tertiär

  • Fehlfunktion der hypothalamo-hypophysären Achse

 

Die Prävalenz von Schilddrüsenerkrankungen ist von zahlreichen exogenen Einflüssen abhängig. Vor allem in Jodmangelgebieten treten sie gehäuft auf.
Bei Schilddrüsenerkrankungen bzw. dem Verdacht auf eine Funktionsstörung empfiehlt sich grundsätzlich die Bestimmung von TSH, ggf. auch von fT3 und fT4. Eine immunogene Ursache kann durch die Bestimmung der Schilddrüsen-Antikörper (TPO-AK, TAK oder TRAK) abgeklärt werden.

 

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